“Für mich ist es angenehmer, mein eigener Chef zu sein”

Robert Blum betreibt in Höchst eine Landwirtschaft – ein Thema, mit dem er sich auch im Landtag beschäftigt. Daneben schnürt der Familienvater gern die Fußballschuhe.
„Ich bin schon als kleiner Bub viel im Stall gewesen, habe jede Kuh beim Namen gekannt. Je mehr man ich erledigen konnte, desto öfter half ich auf dem Hof mit“, erzählt Robert Blum von seiner Kindheit. Der Höchster ist auf dem elterlichen Bauernhof aufgewachsen, den er nun selbst führt. Dort empfängt der kürzlich angelobte Landtagsabgeordnete die NEUE zum zweiten Teil der Serie mit den “Neuen” im Landtag.
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Als sein Vater erkrankte, übernahm Blum den Hof mit Kühen, Schweinen und einem Heuhandel. Ihm gefällt die Rolle als Landwirt, in die er hineingewachsen ist. „Ich habe ein Jahr in der Medienbranche gearbeitet. Dabei habe ich aber gemerkt, dass es für mich angenehmer ist, mein eigener Chef zu sein“, gibt der Vater von zwei Kindern zu verstehen.

Mit seinem Vater ging Robert Blum auch die ersten Schritte in der Politik – auf der Gemeindeebene in Höchst: „Mein Vater hat sich bei den Gemeindewahlen für die Freiheitlichen aufstellen lassen. Ich habe mich immer schon für Politik interessiert, also bin ich da auch reingerutscht“, erklärt der 35-Jährige. Auch die Corona-Pandemie spricht er an. „In dieser Zeit ist aus meiner Sicht viel falsch gelaufen. Ich habe mir oft gewünscht, dass vielleicht einmal jemand den Mund öffnet, der in der Öffentlichkeit steht, und diese Fehlentwicklungen anspricht“, erklärt er. Auch das sei ein Grund, warum es ihn in die Politik zog.
Rennen um den Bürgermeistersitz
2020 und 2022 kandidierte Blum für das Amt des Bürgermeisters, zudem sitzt er in der Gemeindevertretung. „In Höchst haben wir ein gutes Miteinander“, ist er froh um das politische Klima im Ort. „Gerade auf Gemeindeebene sollte es nicht um die Parteifarbe, sondern um die Sache gehen. In Höchst haben wir trotz des Bürgermeisterwechsels 2022 im Großen und Ganzen ein gutes politisches Klima. Wenn man das mit anderen Orten vergleicht, wo nur gestritten wird, macht es hier schon deutlich mehr Spaß.“

Heuer gelang dem Landwirt erstmals der Einzug in den Landtag. „Hier in der Vorarlberger FPÖ haben wir super Leute, eine gute Mischung aus Alt und Jung. Mir macht es einen Riesenspaß, in dieser Gruppe mitzuarbeiten“, ist Blum vollen Lobes für seine Parteikollegen. Als sein politisches Vorbild nennt er – neben seinem Vater – auch Daniel Allgäuer. „Er kommt ebenfalls aus dem Landwirtschaftsbereich und er ist sehr erfahren. Daniel agiert verbindend, kann in der Sache aber auch sehr hart sein.“

Nun hat der 35-Jährige als Fraktionssprecher für Landwirtschaft, Ernährung, Umwelt und Klimaschutz die Möglichkeit, sich in den Bereich zu engagieren, die ihn im Alltag schon beschäftigen. Ansetzen möchte Blum vor allem in den Bereichen Regionalität und Bürokratie. „Aber auch die Blauzungenkrankheit oder TBC sind aktuelle Themen“, betont er.
Ein Herz fürs runde Leder
Zusätzlich ist der Höchster Bereichssprecher für Sport – für den leidenschaftlichen Fan des FC Bayern München und Austria Lustenau ein Herzensthema. „Ich bin eigentlich ein sehr ruhiger und besonnener Mensch, aber im Fußball lebe ich ein bisschen mehr mit“, schmunzelt Blum. Selbst habe er natürlich als kleiner Bub von einer Profikarriere geträumt. „Das Talent war aber nicht dafür da“, gesteht er ein. „Kurz war die Frage, ob ich in die Mehrerau (ins Fußballinternat, Anm. d. Red.) gehe. Irgendwie wollte ich das aber nicht – wahrscheinlich, weil keine Mädchen auf der Schule waren“, scherzt er.

Immerhin: Als Hobbyfußballer kickte Robert Blum mit dem FC Höchst in der Regionalliga. Mittlerweile schnürt er die Fußballschuhe für die Zweitvertretung seines Heimatvereins. Meistens wird er dabei auf dem linken Flügel oder in der linken Verteidigung eingesetzt. „Ich kann mich erinnern, dass ich als kleiner Bub eine Verletzung am rechten Fuß hatte und dann immer mit dem anderen geschossen habe. Vielleicht kommt es von daher, dass mein starker Fuß der Linke ist“, vermutet Blum.

Neben Politik, Landwirtschaft und Fußball verbringt der 35-Jährige gerne Zeit mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern, die zwei und fünf Jahre alt sind. „Gesundheit und Familie, das ist das Wichtigste“, zeigt Blum, wo seine Prioritäten liegen.
„Meine Frau liebt das Wandern und für mich muss es am Ziel ein warmes Essen und ein kühles Weizen geben, dann bin ich auch glücklich.“
Robert Blum
Lässt es die Zeit zu, findet man die Familie Blum am Sonntag in den Bergen. „Meine Frau liebt das Wandern und für mich muss es am Ziel ein warmes Essen und ein kühles Weizen geben, dann bin ich auch glücklich“, erklärt der Landtagsabgeordnete.