“Koordiniert, nicht kontrolliert”: Was Mario Leiter zur “Causa Schnorrapfohl” sagt

Nach Kritik von Ex-Frauengeschäftsführerin Hueller: Landesparteichef dementiert Verbote und Kontrolle.
Die SPÖ Vorarlberg sieht sich mit einer Welle an Vorwürfen rund um Sexismus und Mobbing konfrontiert. Gegenüber der NEUE berichtete Ex-Landesfrauengeschäftsführerin Daria Hueller von einem aus ihrer Sicht “besonders eklatanten Fall” von Sexismus in der Partei: Man habe versucht, den SPÖ-Frauen im Fasching 2024 die öffentliche Solidaritätsbekundung mit der Grünen-Politikerin Sandra Schoch – im Zusammenhang mit dem Vorfall im ‚Schnorrapfohl‘ – zu untersagen.
Anschließend habe die Landesfrauenorganisation ihre gesamte mediale Arbeit auf sämtlichen Kanälen zur Kontrolle vorlegen sollen, so Hueller. Sie kritisierte: “Ein solcher Umgang widerspricht nicht nur der solidarischen Zusammenarbeit, sondern auch der Anerkennung unserer fachlichen und politischen Expertise als Frauenorganisation.”
Auf NEUE-Nachfrage bei Mario Leiter erklärt der Landesparteichef seine Perspektive: “Ich habe niemandem etwas verboten. Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch hat den Wunsch geäußert, dass der Stadtrat in einem Allparteienantrag ein gemeinsames Statement dazu abgibt. Das habe ich weitergetragen.”
Leiter wollte “Öffentlichkeitsarbeit akkordieren”
In Bezug auf den Vorwurf, die Landesfrauenorganisation habe ihre gesamte Arbeit zur Kontrolle vorlegen sollen, sagt Leiter: “Das war keine sexistische Entscheidung. Es hieß lediglich, es wäre gut, die Öffentlichkeitsarbeit aller Organisationen zu akkordieren – seien es die Landesfrauen, die Senioren oder die Jugendorganisation. Es ging darum, zu koordinieren, nicht zu kontrollieren.”
Das, was im Fasching 2024 über Stadträtin Sandra Schoch im “Schnorrapfohl” geschrieben wurde, war für Mario Leiter “zu keiner Zeit im Jahr in Ordnung, auch nicht im Fasching”.
Zu den Vorwürfen Huellers erklärt Leiter: “Ich habe sicherlich nie bewusst jemanden diskriminiert. Sexismus und Mobbing lehne ich in jeglicher Form ab. Es liegt mir fern, jemanden aufgrund seines Geschlechts, seiner Hautfarbe, seiner Religion oder seiner Herkunft zu benachteiligen.”
Darüber hinaus kündigte Leiter an, als Reaktion auf die Vorwürfe innerhalb der SPÖ Maßnahmen zu setzen: “Wir sind in gutem Austausch mit der Landesfrauenorganisation und arbeiten derzeit an einem ‘Code of Conduct’.” Ein Verhaltenskodex soll also künftig zu einem besseren Klima bei den Sozialdemokraten beitragen.