Vorarlberg

Vier Jahrzehnte ein Narr mit Leidenschaft

16.02.2025 • 15:00 Uhr
Vier Jahrzehnte ein Narr mit Leidenschaft

Seit vier Jahrzehnten ist Klaus Spiegel fester Bestandteil des Lustenauer Faschings und führt seit 2019 als Präsident die „Rhin-Zigünar“ mit Herz.

Seit 40 Jahren ist Klaus Spiegel ein fester Bestandteil des Lustenauer Faschings. Vom Trommler bei den Schalmeien bis hin zum Präsidenten der „Rhin-Zigünar“ – er hat sich mit Herzblut der närrischen Tradition verschrieben. Mit seinem unermüdlichen Einsatz prägt er das Faschingstreiben und setzt sich für den Erhalt der Vereinsgemeinschaft ein. Sein Engagement erstreckt sich über Jahrzehnte und seine Präsenz ist aus dem Lustenauer Fasching nicht mehr wegzudenken.

Schon als Jugendlicher spürte Spiegel eine enge Verbindung zum Fasching. Die Freude an der Geselligkeit, die Liebe zur Musik und der Wunsch, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, motivierten ihn, sich aktiv zu beteiligen. Seitdem hat er keinen einzigen Fasching ausgelassen. „Es ist nicht nur eine Veranstaltung, es ist ein Lebensgefühl“, sagt er. Seine Begeisterung für den Fasching führte ihn 1985 zum Schalmeienzug, wo er über 20 Jahre lang aktiv war. Neben dem Trommelspiel engagierte er sich tatkräftig bei der Organisation verschiedener Veranstaltungen. Besonders das Miteinander und die traditionsreichen Auftritte stärkten seine Bindung zur Zunft. 1999 organisierte er erstmals selbstständig einen Kinderball. „Seit 40 Jahren bin ich bei den ‚Rhin-Zigünar‘ dabei und seit 23 Jahren im Vorstand aktiv. Ich bin stolz darauf, dort am längsten tätig zu sein, da meine Vorgänger nach 20 Jahren aufgehört haben“, sagt Spiegel.

Vier Jahrzehnte ein Narr mit Leidenschaft
Klaus Spiegel begann seine Reise vor 40 Jahren bei dem Verein, startete aber als Musiker beim Schalmeienzug. Hartinger

Die Führung

Seit 2003 verantwortet Spiegel als Kassier die finanziellen Belange der Zunft. Sechs Jahre später wurde er ins dreiköpfige Präsidium gewählt, bevor er 2019 schließlich das Amt des Präsidenten übernahm. Mit großem Engagement und viel Herzblut lenkt er seither die Geschicke der „Rhin-Zigünar“ und sorgt dafür, dass die Tradition weiterlebt. „Für mich ist es eine Ehre, in dieser Funktion tätig zu sein. Der Verein liegt mir sehr am Herzen, und es erfüllt mich mit Stolz, den Fasching in Lustenau mitgestalten zu dürfen“, betont Spiegel. Sein Ziel ist es, den Verein nicht nur zu erhalten, sondern ihn auch weiterzuentwickeln und für die Zukunft zu stärken. Besonders am Herzen liegt ihm das traditionelle Outfit der „Rhin-Zigünar“, das über all die Jahre hinweg unverändert geblieben ist. „Die Stickelemente waren immer ein wesentlicher Bestandteil – sie wurden in Lustenau gefertigt. „Heute gibt es diese Handwerkskunst hier nicht mehr. Jetzt näht und bestickt eine Dame aus Höchst die Narrenkostüme“, erklärt Spiegel. Das rot-schwarze Erscheinungsbild der „Rhin-Zigünar“ hat sich über die Jahre als Markenzeichen etabliert und verbindet alle Mitglieder der Zunft. Diese Beständigkeit sei ein wichtiger Faktor für die Identität des Vereins und den Zusammenhalt innerhalb der Faschingsgemeinschaft.

Familie und Engagement

Für Spiegel bedeutet Fasching weit mehr als Kostüme und Feierlichkeiten. Es sind vor allem die Begegnungen, die ihn begeis­tern: „Jedes Jahr lernt man neue Menschen kennen und trifft alte Freunde wieder.“ Die enge Gemeinschaft innerhalb der „Rhin-Zigünar“ und die gemeinsamen Erlebnisse seien für ihn von unschätzbarem Wert.

Als Selbstständiger kann er seine Zeit flexibel einteilen und sich so mit voller Hingabe dem Vereinsleben widmen. Die Verantwortung, die er trägt, sieht er nicht als Last, sondern als Bereicherung. „Es ist ein schönes Gefühl, etwas weitergeben zu können und Teil einer großen Gemeinschaft zu sein“, sagt Spiegel.

Ein besonderes Highlight für den Verein ist die langjährige Freundschaft mit einer Faschingszunft an der Nordsee. Diese enge Verbindung besteht schon seit vielen Jahren, und regelmäßig reisen Mitglieder der „Rhin-Zigünar“ im Sommer in den Norden, um den Austausch zu pflegen. Gemeinsame Veranstaltungen und gegenseitige Besuche stärken die Freundschaft und ermöglichen es, Traditionen überregional zu vernetzen und neue Impulse für den eigenen Fasching mitzunehmen. „Mittlerweile kommen unsere Freunde aus dem Norden auch gerne zu uns, um das bunte Treiben hier mitzuerleben“, erzählt Spiegel. „Und sie wissen jetzt auch, was Bergkäse ist – den kannten sie vorher nicht, aber inzwischen lieben sie ihn.“

„Seit 40 Jahren bin ich bei den ‚Rhin-Zigünar‘ dabei und seit 23 Jahren im Vorstand aktiv. Ich bin stolz darauf, dort am längsten tätig zu sein, da meine Vorgänger nach 20 Jahren aufgehört haben.“

Klaus Spiegel,
Präsident der „Rhin-Zigünar“
Vier Jahrzehnte ein Narr mit Leidenschaft
Klaus Spiegel ist gebürtiger Lustenauer und wohnte auch noch nie woanders Hartinger

zur person

Klaus Spiegel (Jg. 1966) hat eine Ausbildung als Sicherheitsfachkraft absolviert und arbeitet unter

anderem als Trainer im Wifi und bei Doppler-Seminare. Seit 2006 ist er als Trainer selbstständig, seit 2009 führt er sein eigenes Unternehmen unter seinem Namen.