Interessante Facts über den größten Planeten in unserem Sonnensystem

Zur Zeit ist Jupiter sehr gut zu beobachten. Der größte Planet des Sonnensystems und seine Monde haben mehrfach „Wissenschaftsgeschichte“ geschrieben. Jupiter wird auch in Zukunft Besuch von Raumsonden erhalten.
Von Robert Seeberger
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Jupiter ist einfach zu finden. Nach der Venus, die abends im Südwesten steht, ist er das hellste Objekt Himmel. Er ist bereits vor 18 Uhr in der Dämmerung halbhoch im Osten zu finden. Jupiter wandert durch die nördlichen Bereiche des Tierkreises. Auch die physikalischen Daten des Jupiter sind beeindruckend. Im Inneren des größten Planeten des Sonnensystems würden 1.300 Erdkugeln Platz finden. Jupiter ist elfmal größer und 318 mal massereicher als die Erde. Die Massen aller anderen Planeten, Kometen und Astroiden zusammengenommen ergeben nur ein Drittel der Jupitermasse. Der „Riesenplanet“ ähnelt einem Stern. Er besteht wie die Sonne hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. In kleinen Mengen kommen auch andere Substanzen vor. Würden wir unsere Nasen in die Jupiteratmosphäre stecken können, nähmen wir wegen des Phosphin-Gehalts einen intensiven Knoblauchgeruch war. Damit im Inneren des Jupiter Kernverschmelzung stattfinden könnte, müsste er 80 mal massiver sein. Jupiter dreht sich rasch um die eigene Achse und daher ist er stark abgeplattet. Ein Jupitertag ist der kürzeste des gesamten Planetensystems, er dauert nur knapp 10 Stunden. Die Rotationszeit wurde schon um 1655 aus der Beobachtung eines Wirbelsturms, des Großen Roten Flecks beobachtet. Er dreht sich seit Jahrhunderten mit dem Planeten mit und durch sein Auftauchen und Verschwinden konnten Christian Huygens und Giovanni Cassini die Tageslänge messen.

Die Monde
Als König der Planeten, wie man Jupiter manchmal nennt, hat mehr als 95 Monde. Die vier größten Monde müssten – wegen ihrer Helligkeit von 5. bis 6. Magnitude von freiem Auge sichtbar sein. Ihr Licht wird jedoch von der Helligkeit des Jupiter überblendet und so wird zumindest ein Fernglas zur Beobachtung benötigt. Zwei Entdeckungen, die in die Wissenschaftsgeschichte eingegangen sind, basierten auf der Beobachtung der vier Monde. Gallei entdeckte, dass sie sich um den Jupiter drehten. Damit war erwiesen, dass sich nicht alles um die Erde drehen musste. So war er einfacher, das heliozentrische Weltbild, wonach die Sonne im Zentrum steht, zu akzeptieren. Die zweite Beobachtung führte der dänische Astronom Olav Römer im Jahr 1676 durch. Er wollte die Umlaufzeit der Mondes Io genauer bestimmen. Die Zeitenintervalle hingen davon ab, wie weit Jupiter von der Erde weg war. Aus der Differenz der Lichtlaufzeit konnte er die Lichtgeschwindigkeit ermitteln.
Bevor wir neuere Entdeckungen besprechen, nutzen wir die gute Beobachtungsposition und richten ein Fernglas oder ein Fernrohr zum Gasplaneten. Die Umläufe der vier Galilei´schen Monde – sie heißen so, obwohl auch Thomas Harriot und Simon Marius praktisch gleichzeitige Entdecker waren – können im Fernglas gut verfolgt werden. Auch die Scheibchengestalt des Jupiter (der Durchmesser beträgt fast eine Bogenminute) zeigt ein Blick durchs Fernglas. Ein Fernrohr zeigt natürlich mehr Details: den Großen Roten Fleck, dunkle Bänder in der Atmosphäre und Schattenwürfe der Monde auf dem Jupiter.

Raumsonden
Etliche Raumsonden haben den Riesenplaneten und sein Mondsystem besucht. Pionier und Voyager waren frühe Besucher. Jupiter hat wie Saturn einen Ring, der jedoch viel schwächer ausgeprägt ist. Erstmals wurde aktiver Vulkanismus auf dem Mond Io beobachtet, er ist geologisch aktiv. Europa und Ganymed zählen zu den Eismonden, unter deren Oberfläche flüssiges Wasser vermutet wird. Dasselbe gilt für Callisto, den vierten, der mit Fernglas sichtbaren Monde. Neue Raumsonden, wie Juice und Europa Clipper sind auf dem Weg zum Jupiter. Ihr Ziel: die eisigen und Monde zu untersuchen. Wasser ist Voraussetzung für jegliches Leben und das beflügelt die Phantasie.