_Homepage

Langjährige Haftstrafe für Kokain-Großdealer

28.02.2025 • 11:38 Uhr

1530825113
Mit großen Mengen Kokain gedealt.archiv

Vorbestrafter Kroate schmuggelte und verkaufte Dutzende Kilogramm. 43-Jähriger vereinbarte Drogengeschäfte mit vermeintlich überwachungssicheren Handys.

Wegen mehrerer Verbrechen des Suchtgifthandels wurde der mit zwei einschlägigen Schweizer Vorstrafen belastete Untersuchungshäftling am Freitag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. 628.000 Euro aus dem bei den Kokainverkäufen erzielten Umsatz hat der 42-jährige Kroate der Republik Österreich als sogenannten Verfallsbetrag zu bezahlen.

Urteil nicht rechtskräftig

Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Franziska Klammer ist nicht rechtskräftig. Denn der von Halil Arslan verteidigte Angeklagte und Staatsanwalt Elias Zortea nahmen drei Tage Bedenkzeit in Anspruch. Der Strafrahmen betrug 1 bis 15 Jahre Haft.

Nach den gerichtlichen Feststellungen ließ der damals in Lustenau lebende Angeklagte zwischen Sommer 2019 und Mai 2021 von Drogenkurieren von den Niederlanden 63,5 Kilogramm Kokain nach Vorarlberg und in die Schweiz schmuggeln. Demnach verkaufte der Betreiber einer CBD-Handelsfirma 38,7 Kilogramm Kokain in Vorarlberg.

Dem Urteil zufolge bot der 2019 aus der Schweiz ausgewiesene Vater eines Kindes zudem 5,7 kg Kokain, 20 Kilo Marihuana und 27.500 Ecstasy-Tabletten zum Kauf an. Erschwerend wirkten sich bei der Strafbemessung die enormen Drogenmengen, die Gewinnsucht, die einschlägigen Schweizer Vorstrafen und die Tatbegehung mit einem abgesondert verfolgten Mittäter aus. Mildernd gewertet wurde das reumütige Geständnis.

Der 42-Jährige zählte, wie auch führende Mitglieder eines Rocker-Motorradklubs, zu jenen zahlreichen Mitgliedern eines lose miteinander verbundenen Drogenrings, die im Jänner 2024 verhaftet wurden. Die meisten Verhafteten wurden inzwischen verurteilt, zu mehrjährigen Haftstrafen, in einigen Fälle nicht rechtskräftig.

Kryptohandys verwendet

Die Beschuldigten verwendeten für ihre Drogengeschäfte vermeintlich überwachungssichere Kryptohandys. In Chatnachrichten hielten sie ihre Drogendeals detailliert schriftlich fest. Großabnehmer des Kroaten war ein 35-jähriger Vorarlberger, über den im Oktober 2024 rechtskräftig wegen Suchtgifthandels eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verhängt wurde.

Staatsanwalt Zortea sagte, die vom Angeklagten verkauften Kokainmengen würden für 400.000 bis 800.000 Einzelportionen reichen. Der Dealer habe mit den von ihm geschmuggelten und verkauften enormen Drogenmengen in der Gesellschaft zu viel Leid, Gewalt und anderen Folgeproblemen beigetragen. Seff Dünser