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Blühfreudige Taglilien

03.08.2025 • 13:00 Uhr
Blühfreudige Taglilien
Taglilien blühen nur einen Tag – doch jede Pflanze bringt über Wochen hinweg Hunderte neue Blüten hervor. Shutterstock

Ihre einzelnen Blüten öffnen sich jeweils nur für einen Tag. Dennoch erfreuen uns die unkomplizierten Taglilien wochenlang.

Von Christine Moosmann-Hämmerle
neue-redaktion@neue.at

Taglilien sind blühfreudige und pflegeleichte Pflanzen, die nicht nur in Bauerngärten eine gute Figur machen. Sie blühen je nach Sorte von April bis September. Die einzelnen Blüten sind äußerst kurzlebig und blühen nur einen Tag, bevor sie wieder verwelken. Da eine Pflanze jedoch bis zu 300 einzelne Blüten produziert, die über einen Zeitraum von mehreren Wochen erscheinen, ist von der Kurzlebigkeit der einzelnen Blüten nichts zu merken. Besonders im Frühsommer, wenn die Frühjahrsblüher bereits verblüht sind, die Sommerblüher aber noch nicht in voller Blüte stehen, sind die schönen Taglilien eine willkommene Bereicherung für den Garten.

Blühfreudige Taglilien
Die Blüten der Taglilien zeigen eine beeindruckende Farbenvielfalt. Shutterstock

Herkunft und Sortenvielfalt der Taglilien

Taglilien (Hemerocallis) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Tagliliengewächse (Hemerocallidoideae). Sie stammen ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum und wachsen bevorzugt auf nährstoffreichen Wiesen. Heute sind sie auf dem Eurasischen Kontinent sowie in Nordamerika verbreitet. Duch Züchtungen sind weltweit mehrere tausend Sorten entstanden, ihr Farbspektrum reicht von Weiß über Gelb und Orange bis zu Rot. Am häufigsten sind in hiesigen Gärten gelb- oder orangeblühende Sorten zu finden. Sie werden zwischen 25 und 150 Zentimetern hoch.

Blühfreudige Taglilien
Ob am Teichrand, im Beet oder im Topf: Taglilien sind vielseitig, pflegeleicht und robust. Moosmann-Hämmerle

Taglilien sind in Europa schon lange in Bauerngärten beliebt. Sie passen gut zu Astern, Rittersporn und Phlox. Im Beet sollten sie nicht zu dicht gepflanzt werden, empfehlenswert ist ein Abstand von 50 bis 60 Zentimetern zwischen den einzelnen Exemplaren. Größere Sorten eignen sich gut als Leitstauden in einer Pflanzung. Da sie feuchte Böden lieben, eignen sich Taglilien zudem für die Bepflanzung von Teichrändern. Die unkomplizierten Pflanzen können auch im Topf gezogen werden, benötigen dort jedoch eine regelmäßige Wasserversorgung sowie einen Winterschutz.

Pflegeleicht und vielseitig kombinierbar

Taglilien sind zudem sehr pflegeleicht. Sie wachsen auf allen normalen, nährstoffreichen Gartenböden, die leicht feucht sind. Eine Gabe Kompost im Frühjahr fördert ihr Wachstum. In längeren Trockenperioden müssen sie gegossen werden, da manche Sorten sonst ihre noch ungeöffneten Blütenknospen abwerfen. Sie gedeihen in Sonne und Halbschatten, bilden an sonnigen Standorten jedoch mehr Blüten. Taglilien sind winterhart und benötigen keinen besonderen Winterschutz. Das Laub kann über den Winter an der Pflanze belassen und erst im Frühjahr entfernt werden. Taglilien vermehren sich selbst über kleine unterirdische Tochterknollen und entwickeln im Laufe der Zeit große Horste. Sie sind sehr langlebig und müssen nur geteilt werden, wenn sie zu viel Fläche einnehmen. Der beste Zeitraum dafür sind der Frühling und der Spätsommer nach der Blüte. Junge Pflanzen sollten vor Schneckenfraß geschützt werden.

Taglilien im Osten Asiens

Taglilien werden in Japan, China und Korea schon seit Jahrtausenden angebaut. Hier finden sie Verwendung in Küche, Volksmedizin und Gartengestaltung. Häufig sind sie auf Deichen zwischen den Reisfeldern zu finden, wo sie sich in Horsten ausbreiten. Ihre Blütenknospen werden geschmort oder frittiert verzehrt, die jungen Triebe wie Spargel verzehrt, und ihre getrockneten Blüten werden unter dem Namen „Goldene Nadeln“ als Gewürz verwendet. Auch ihre Wurzeln sind essbar. Die Blüten müssen vor dem Verzehr gedämpft werden, da die in ihnen enthaltenen Alkaloide ansonsten Vergiftungserscheinungen auslösen können. Auch sind nicht alle Taglilienarten essbar, zudem besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Lilienarten, Schwertlilien oder Narzissen. Medizinische Verwendung findet sie vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin und wurde bereits um das Jahr 656 vor unserer Zeitrechnung in einem Kräuterbuch als Heilpflanze erwähnt.

Wissenswertes

Name: Taglilien (Hemerocallis), Tagschöne.
Gattung: Taglilien
Familie: Tagliliengewächse
Standort: sonnig bis halbschattig auf nährstoffreichen, feuchten Böden.
Verwendung: am Teichrand, im Bauerngarten, in allen nicht zu trockenen Beeten.