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Was in der Rätschkachl passiert, bleibt in der Rätschkachl

18.05.2025 • 05:00 Uhr
Was in der Rätschkachl passiert, bleibt in der Rätschkachl
Qualität wird bei Kerstin und Ali Yalcin im Rätschkachl großgeschrieben.

Die Betreiber Ali und Kerstin Yalcin empfangen ihre Gäste in der Rätschkachl mit stilvoller Atmosphäre, edlen Weinen für jedes Budget und kulinarischem Hochgenuss. Doch auch zu ausgelassenen Nächten lädt das Traditionshaus ein.

Von Katja Grundner

Noch bevor man in der Rätschkachl einen Schluck getrunken oder einen Bissen gegessen hat, überwältigt einen die stilvolle Atmosphäre. Das verdunkelte Ambiente mit diffusem Licht und vielen Kerzen hat etwas Geheimnisvolles und Romantisches. Durch edle Gemälde und Tapeten, antike Möbel, dekorative Weinflaschen in jedem Eck, eine American-Cocktail-Bar und Easy-Groove-Beats im Hintergrund fühlt man sich wie in einer anderen Welt. „Die Atmosphäre ist einzigartig. Im Umkreis von 200 Kilometern gibt es nichts Vergleichbares“, sagt Betreiber Ali Yalcin.

Was in der Rätschkachl passiert, bleibt in der Rätschkachl
Neben rund 200 Weinen werden klassische Cocktails und hochwertige Spirituosen angeboten.

Die Rätschkachl wurde 1979 gegründet. Yalcin hat das Traditionshaus im März 2024 mit seiner Frau übernommen und dabei den Großteil des ursprünglichen Charakters bewahrt.

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Natürlich gibt es zu jedem Gericht den passenden Wein.

„Manchmal kommen Leute und fragen, ob sie herein dürfen beziehungsweise ob sie schön genug angezogen sind“, erzählt der 43-Jährige. „Das ehrt mich sehr, es spiegelt unser Niveau wider. Aber solange man keine schmutzige Kleidung trägt, darf man natürlich rein.“

Weinparadies

Das hohe Niveau ist auch auf der Weinkarte erkennbar. Aus circa 200 Weinen können die Gäste wählen: von einem Grünen Veltliner aus der Wachau für 35 Euro bis hin zu einem Chardonnay aus dem Burgund für 1090 Euro. „Früher hat man gesagt, dass nur die oberen 10.000 in die Rätschkachl gehen. Heute ist das nicht mehr so. Ich schaue, dass es eine gute Bandbreite gibt“, betont Yalcin.

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Die Auswahl an Weinen ist groß.

Der Dornbirner ist ein CMS-zertifizierter Sommelier und präsentiert die Auszeichnung dezent am Revers seines Sakkos durch eine Anstecknadel. „Als Nächstes möchte ich den Advanced Sommelier machen, es gibt weltweit nur um die 500 Personen mit dieser Zertifizierung“, erklärt Yalcin. Seit Kindheitstagen sei der gebürtige Oberdorfer ein genussaffiner Mensch, dessen Schulweg bereits an der Rätschkachl vorbeiführte. Seit über 25 Jahren ist er nun schon in der Gastronomie tätig – unter anderem arbeitete er in einem Michelin-Sterne-Restaurant.

Kulinarisches Angebot

Auch in der Küche gilt: Qualität hat oberste Priorität. Neben der Wichtigkeit von regionalen und saisonalen Zutaten trägt vor allem das Fachwissen von Kerstin Yalcin maßgeblich dazu bei. Nahezu alles wird von Ali Yalcins Ehefrau und Mitbetreiberin selbst gemacht: etwa die Soßen, die Gnocchi und sogar die kunstvollen Teigdekorationen auf den Nachspeisen. Ihren Grundstein als Köchin legte sie im Haubenrestaurant des Casino Bregenz. „Jetzt genieße ich es kulinarisch auch meine eigenen Ideen umsetzen zu können“, erzählt die 41-Jährige. „Ich mag es, mein Handwerk präsentieren zu können und mich stets zu verbessern.“

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Kulinarische Impression.

Die Küche der Rätschkachl vereint traditionelle österreichische Kochkunst mit französischen und mediterranen Einflüssen. Ganz nach dem Motto des Ehepaares: weltweit inspiriert, aber verwurzelt im Oberdorf.

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Kulinarische Impression.

Bekannt ist das Restaurant für seine Rinderfilets. Die Beilagen variieren je nach Saison – aktuell begleiten eine Kartoffelterrine und wilder Brokkoli das Gericht. Auch Ali Yalcins Lieblingsgericht Lammrücken in Kräuterkruste steht auf der Karte. Darüber hinaus wird stets eine vegetarische Option angeboten. „Und natürlich gibt es zu jedem Gericht den passenden Wein. Wein ist als Speisenbegleitung einfach konkurrenzlos“, führt Ali Yalcin aus.

Eine gute Mischung

Trotz jeglicher Eleganz und Nobelesse geht es in der Rätschkachl auch locker zu. Auf der Webseite steht zum Beispiel auf Englisch geschrieben: „Als ich über die Übel des Trinkens las, habe ich mit dem Lesen aufgehört.“ Und über einem gewölbten Durchgang steht: „Fühl dich wohl.“ Neben kulinarischem Genuss lädt das Lokal auch zum Ausgehen ein. Ab und an stößt man in der Rätschkachl zur späten Stunde auf mitreißende Beats, ausgelassene Stimmung und tanzfreudige Gäste.

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Ali und Kerstin Yalcin möchten ihre Gäste im Rätschkachl verwöhnen.

Von Mitte Juni bis Mitte August geht das Betreiberpaar in die Sommerpause. Danach sind einmal pro Monat Gourmetabende mit Themenverkostungen geplant. Außerdem soll jeden Donnerstag Musik aus den 80er- und 90er-Jahren gespielt werden. Für gelungene Events scheint Ali Yalcin gute Voraussetzungen mitzubringen: „Ich bin ein geselliger Typ. Ich lerne gerne neue Leute kennen und genieße es mit ihnen zu reden und scherzen.“  

Die dicken, alten Wände der Rätschkachl könnten so manche Geschichte erzählen, wenn sie denn sprechen könnten. Auf die Frage, was sie preisgeben würden, antwortet Ali Yalcin klipp und klar: „Nichts. Was hier passiert, bleibt hier. Wir sind sehr diskret.“ Sofort tritt wieder das niveauvolle Taktgefühl in den Vordergrund, das trotz der geselligen Art des Betreibers immer in seinem Verhalten mitschwingt.

Rätschkachl in Dornbirn

  • Adresse: Bergstraße 22, 6850 Dornbirn
  • Tel.: 05572/21995
  • E-Mail: genuss@raetschkachl.com
  • Öffnungszeiten: Di. bis Sa. von 17 bis 0 Uhr, von Mitte Juni bis Mitte August Sommerpause, ab Mitte August Do. bis Mo. 17 bis 0 Uhr

(NEUE)