Olympiaerfolge als Bestätigung und Auftrag

Land will eine breite Bewegungskultur etablieren und Basis für weitere Spitzenleistungen festigen.
Das historische Ergebnis der Vorarlberger Olympioniken in Peking lässt die Herzen vieler Menschen höherschlagen. Auch die Politik freut sich mit den erfolgreichen Athleten, die acht Medaillen – davon vier goldene – ins Land geholt haben.
Landeshauptmann Markus Wallner und die ressortzuständige Landesrätin Martina Rüscher (beide ÖVP) nutzten das gestrige Pressefoyer nach der Regierungssitzung unter anderem dafür, um noch einmal „den Hut vor diesen starken Leistungen zu ziehen“.
Die Erfolge von Strolz, Hämmerle und Co. werden als Bestätigung für den bisherigen Weg gesehen, aber auch als Auftrag, weiter in den Sport zu investieren. Dabei geht es nicht nur um den Spitzensport. Ziel sei es, eine breite Bewegungskultur zu etablieren und die Basis für künftige sportliche Spitzenleistungen und Medaillenerfolge zu festigen. Wallner weist darauf hin, dass im diesjährigen Landeshaushalt 13,9 Millionen Euro für den Sport veranschlagt sind. Die Mittel fließen in die Förderung der Fachverbände und des Mannschaftsspitzensports genauso wie in die Aufwendungen für das Olympiazentrum Vorarlberg sowie in den Nachwuchs- und Breitensport.
Der Landeshauptmann ist überzeugt, dass die Olympiaerfolge für Impulse innerhalb der Vereine sorgen werden. „Man hat gesehen, was das für eine Stimmung auslösen kann. Viele Kinder und Jugendliche himmeln die Sportler an. Das motiviert unglaublich. Auch jene, die im Hintergrund arbeiten.“
Vom Talent zum Spitzensportler
Rüscher strich in ihrem Statement „die starke Arbeit“ der Vereine und Sportfachverbände heraus. Von letzteren seien bereits 17 als Leistungszentren mit nationaler und internationaler Ausrichtung zertifiziert. „Die Leistungszentren sind die wichtigsten Kaderschmieden für den Leistungssport. Hier werden die besten Talente einer Sportart zu Spitzenathletinnen und -athleten geformt. Die enge Zusammenarbeit mit dem Olympiazentrum Vorarlberg steigert das Erfolgspotenzial zusätzlich.“ Erfreut zeigte sich die Landesrätin über die gute Entwicklung der beiden Initiativen „sportlich >>spitze“ und „vorarlberg >>bewegt“. Darüber hinaus sei mit der Einigung zwischen Bund und Ländern ein einheitliches Modell für tägliche Bewegungseinheiten an Schulen und elementarpädagogischen Einrichtungen ein erfreulicher Fortschritt gelungen. Das Modell soll zunächst in Pilotregionen im Bregenzerwald und im Walgau umgesetzt und nach der Evaluierung österreichweit ausgerollt werden.
Erfahrungstransfer
Sebastian Manhart, Geschäftsführer des Olympiazentrums, wies darauf hin, dass für einen olympischen Erfolg viele Details am Tag X genau zusammenpassen müssen. „Deshalb ist eine Wiederholung auf dem Level nun eine riesige Herausforderung.“ Trotzdem blickt er zuversichtlich in die sportliche Zukunft: „Die nächste Generation steht schon parat. Enorm wichtig ist aber bereits jetzt die Arbeit mit der übernächsten Generation.“
Manhart verweist auch auf den möglichen Erfahrungstransfer vom Spitzensport zur Allgemeinheit: „Was sich die Bevölkerung von den Peking-Erfolgen abschauen kann, ist, dass es sich lohnt, dranzubleiben.“
Das Olympiazentrum ist eine von sechs derartigen Einrichtungen in Österreich und wird vorwiegend vom Land finanziert, jährlich mit rund zwei Millionen Euro.