Ein Garten für das gute Lebensgefühl

21.03.2025 • 12:00 Uhr
Ein Garten für das gute Lebensgefühl
HARTINGER

Ein Garten, wie er im März ist, ohne viel Blühendes, ist kein Garten? Lisi Hofer mag ihren Garten, wie er ist. Ihr Garten ist Garant für Gemüse und gute Laune.

Von Miriam Jaeneke
neue-redaktion@neue.at

Als Lisi Hofer in ihren Garten kommt, begrüßen sie ihre zwei Katzen. Der eine der beiden Brüder macht Männchen, um Hofers Stirn einen Kopfstüber zu verpassen. Der andere Kater springt mit Anlauf in die Hängematte und rekelt sich dort wie eine Diva. Die Hängematte ist auf der einen Seite an einem Baum, auf der anderem in einem großen Fels befestigt. Dieser Fels hat seine eigene Geschichte, wie fast alles in diesem Garten. „Das war einmal ein Geburtstagsgeschenk für mich, inklusive Kran und Abladen an dieser Stelle des Gartens“, erzählt Hofer.

Ein Garten für das gute Lebensgefühl

An den Quasten der Hängematte spielen die Kater, und überhaupt schauen sie genau, wer in ihren Garten kommt, um was zu machen. „Moos haben wir viel, ich liebe Moos“, sagt die Hausbesitzerin. Sie zeigt auf die Trittbohlen, die augenscheinlich aus Holz sind. „Das ist gar kein Holz, das ist Beton, es wirkt nur wie Holzbohlen.“ Tatsächlich sind die Steine so unterschiedlich gemasert, dass man kein künstlich hergestelltes Material vermuten würde. Praktisch ist es, dass sie nur nach Holz aussehen, denn sie halten länger und sind bei Nässe nicht glatt. Hofer zeigt auf den Kohl, der das Gemüsebeet ziert, und auf den Feldsalat. „Das ist den Winter über fein, ein bisschen Salat und Gemüse zu haben.“

Ein Garten für das gute Lebensgefühl
Auch die Katze fühlt sich in Lisi Hofers Garten pudelwohl.

Nahrung und Winterquartier

Den Fenchel hat sie vom letzten Jahr stehen lassen, wie auch alle Gräser und Stauden: Für die Insekten und die kleinen Tiere, denen sie so zu Futterquellen in strengen Zeiten verhelfen kann. Den Fenchel zum Beispiel mögen Schwalbenschwanzraupen. „Ich liebe Tiere, außer Schnecken“, sagt sie. Stattdessen hätte sie gerne lieber Eidechsen und möchte dafür entlang der Holzplankenterrasse eine Trockensteinmauer anlegen. Ob sich Eidechsen heimisch fühlen, wo Katzen die Vorherrschaft haben? Hofer möchte ihren Garten hier und da verändern. Dazu gibt es einige Pläne. Denn der Garten als Lebensraum, als „Sommer-Wohnzimmer“, passt sich den mit der Zeit gehenden Bedürfnissen seiner Bewohner an. Hinter den Gemüsebeeten steht ein großes Trampolin. Es ist in die Rasenfläche eingelassen, so dass die Hüpffläche auf Rasenhöhe ist. Vielleicht wird dort eines Tages ein Naturteich sein, und Hofer verbringt ihre freie Sommerzeit schwimmend, plantschend und ihre freie Winterzeit mit Kaltbaden, für das sie jetzt immer noch Haus und Garten verlässt.

Heimisch und schön

Heimisch und schön. Einige Pflanzen, die zwar schön, aber nicht von hier sind, möchte Hofer gegen Einheimische austauschen. „Ich habe Tiere wie Insekten und Vögel immer schon toll gefunden, früher aber nicht verstanden, dass Tiere von hier auf Pflanzen von hier spezialisiert sind.“ Schön findet sie beispielsweise das Habichtskraut, die Flockenblume und den Blutweiderich. Der Vorteil ist, dass heimische Pflanzen an diese Umgebung, dieses Klima perfekt angepasst sind und entsprechend wenig Pflege brauchen. Außerdem gibt es raffinierte Sorten, die einem als Gärtner das Leben leichter machen.

Ein Garten für das gute Lebensgefühl

Etwa die Brombeere, die entlang eines Spaliers lange Triebe ausgebildet hat, den ganzen Sommer über wunderbar große, aromatische Früchte hervorbringt und vor allem keine Dornen hat. Darunter wachsen Himbeeren, Stachel- und Johannisbeeren. Auf der Terrasse im ersten Stock ist eine Sauna entstanden mitsamt Bottich zum Abkühlen. Die ebenerdige Terrasse hat ein ausgeklügeltes Sonnendosiersystem. Außerdem ist das Vordach genauso ausgerichtet, dass die Sonne im Sommer nicht ins Haus fällt. Es ist ein schönes Fleckchen Erde für ein schönes Leben, findet Hofer. Ein Leben, das sich oft draußen im Garten abspielt.

Ein Garten für das gute Lebensgefühl