Vorarlberg

Das liegt in Vorarlberg unter dem Christbaum: Shopping-Trends und Geschenke-Budgets

26.11.2024 • 17:56 Uhr
Handel, Weihnachten, Aufmacher
Der Vorarlberger Handel erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Hartinger

Regionale Stärke und neue Konzepte lassen den Vorarlberger Handel zuversichtlich auf die Weihnachtszeit 2024 blicken. Die NEUE hat sich in der Bevölkerung umgehört.

Von Nathalie Schallert, Emilia Waanders und Martin Begle

Das Weihnachtsgeschäft gilt traditionell als wichtiger Impulsgeber für den Handel – und 2024 wird das nicht anders sein. Laut der KMU Forschung Austria planen 89 Prozent der Vorarlberger ab 15 Jahren, Weihnachtsgeschenke zu kaufen, und wollen dafür durchschnittlich 360 Euro ausgeben. Besonders erfreulich: Der stationäre Handel bleibt weiterhin beliebt. Während Konsumenten im Schnitt sieben Geschenke planen, sollen nur zwei davon online gekauft werden.

Service und Kundennähe

Die Vorlieben der Kunden spiegeln auch die Trends wider: Gutscheine zählen neben Bekleidung und Spielwaren zu den gefragtesten Präsenten. Die Plattform vorarlberg-gutschein.at erleichtert den Erwerb regionaler Gutscheine und stärkt so die heimische Wirtschaft. Spartenobfrau Carina Pollhammer betont: „Regionale Gutscheine verbinden Nachhaltigkeit mit Flexibilität und sichern Arbeitsplätze.“ Gleichzeitig stellt der Onlinehandel mit Events wie Black Friday und Cyber Monday eine Herausforderung dar. Umso wichtiger sind Servicequalität und Nähe zur Kundschaft. „Der stationäre Handel punktet mit persönlicher Beratung und Einkaufserlebnissen“, betont Pollhammer.
„Das Weihnachtsgeschäft ist nicht nur entscheidend für den Umsatz, sondern auch für die Stimmung im Handel“, erklärt Pollhammer. „Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten setzen regionale Schwerpunkte und innovative Ansätze wichtige Impulse.“ Die NEUE hat Vorarlbergerinnen und Vorarlberger zu ihrem Einkaufsverhalten vor Weihnachten befragt.

Stütze der regionalen Wirtschaft

Trotz globaler Herausforderungen wie Inflation, Lieferkettenproblemen und hohen Energiekosten bleibt der Vorarlberger Handel eine wichtige Stütze der regionalen Wirtschaft. Mit einer Bruttowertschöpfung von insgesamt 4,4 Milliarden Euro trägt die Branche rund 20 Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung des Landes bei. Über 23.000 Menschen, darunter 1032 Lehrlinge, sind in den 6985 Betrieben des Handels beschäftigt. Besonders hervorzuheben ist der überdurchschnittlich hohe Frauenanteil von 73,3 Prozent.

Der Vorarlberger Einzelhandel verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2024 ein Umsatzplus von 4,1 Prozent. Doch auch hier relativieren gestiegene Kosten, beispielsweise für Energie, das Ergebnis. Im Großhandel zeichnet sich ein anderes Bild: Mit einem Minus von 5,6 Prozent kämpft der bau- und industrieaffine Sektor mit der schwächelnden Auftragslage. Dennoch bleibt Vorarlberg im Bundesländervergleich auf Platz drei hinter Burgenland und Salzburg.

Die Branche setzt auf Innovation und Bildung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Acht Lehrberufe, darunter moderne Abschlüsse wie „DA Professional“, sowie innovative Lehrlingswettbewerbe machen den Vorarlberger Handel zu einem attraktiven Arbeitgeber. „Bildung ist die Grundlage für die Zukunft des Handels. Sie verbindet Tradition mit Fortschritt“, betont Robert Küng, Bildungssprecher der Sparte Handel. Mit kreativen Ansätzen und regionalen Schwerpunkten zeigt sich der Vorarlberger Handel weiterhin als zukunftsorientierte und stabile Kraft.

Umfrage Weihnachtsgeschäft
Enes Yildirim

Online-Einkäufe

Enes ist beim Thema Weihnachten sehr spendabel unterwegs. Er gibt sein Geld lieber für andere aus, als für sich selbst. „Bei mir geht der gesamte Zahltag und das dazugehörige Weihnachtsgeld für Weihnachtsgeschenke drauf“, erklärt Enes.
Für seine Familie und Freunde scheut der junge Mann während der Weihnachtszeit keine Kosten.
„Ich kaufe gerne Geschenke für meine Familie, und meine Freunde. Die meisten Geschenke bestelle ich im Internet.“ Enes findet, dass die Dornbirner Innenstadt oder der Messepark für ihn persönlich nicht viel an Geschenken zu bieten haben. „Im Internet gibt es alles. Wenn man nach etwas bestimmten sucht, wird man viel schneller fündig. Das Preisevergleichen ist bei diversen Online-Portalen auch keine Kunst“, sagt er.
Außerdem erzählt Enes, dass es viel einfacher ist im Internet einzukaufen. „Man muss keine Öffnungszeiten beachten und kann bei Geschäften einkaufen, die es bei uns gar nicht gibt.“ Des weiteren kann Enes ganz entspannt von zu Hause aus shoppen, ohne sich vom Fleck bewegen zu müssen.
„Ohne das Onlineshoppen wäre ich aufgeschmissen.“

Umfrage Weihnachtsgeschäft
Lilo Amann-Schwarz

Wichteln in der Familie

Lilo erzählt im Gespräch mit der NEUE, dass sie zu Weihnachten nicht mehr als 40 Euro aufwendet. „Wir haben ausgemacht, dass wir innerhalb der Familie Wichteln. Jedes Familienmitglied bekommt eine Person zugeteilt, die man für maximal 40 Euro beschenken soll“, sagt Lilo mit ihrer Wichtelausbeute in der Hand.
„Manche Leute wissen gar nicht, wie viele schöne Sachen man für 40 Euro finden kann.“ Sie ergänzt, dass ihre Familie sich untereinander auch nicht immer nur schöne Dinge schenkt, sondern manchmal darf es auch ein kleiner Witz sein. So bleibt bei ihnen der Spaß am Weihnachtsfest garantiert und es wird nie langweilig.
„Einmal habe ich von meinem Wichtel ein Krimidinner geschenkt bekommen. Das haben wir dann den ganzen Abend lang gespielt und hatten unendlich viel Spaß zusammen“, erklärt die Frau.
Lilo und ihrer Familie ist Materialismus an Weihnachten nicht wichtig. Viel lieber genießen sie die gemeinsame Zeit als Familie, als dass teure Geschenke verteilt werden.
„Mein diesjähriges Wichtelgeschenk habe ich soeben eingekauft und kann mich nun unbesorgt auf die kommenden Weihnachtsfeiertage freuen.“

Umfrage Weihnachtsgeschäft
Dustin Stadelmann

Adieu Zahltag und Weihnachtsgeld

Für Dustin ist die Weihnachtszeit nicht nur besinnlich, sondern auch eine Möglichkeit, seine Liebsten reich zu beschenken.
„Für die Weihnachtsgeschenke“, erzählt der junge Mann, „geht mein gesamter Zahltag drauf, und auch das Weihnachtsgeld muss dran glauben.“ Die glücklichen Empfänger der Geschenke sind Dustins Familie und Freunde, denen er eine Freude machen möchte. „Es wird für jeden in meiner Familie etwas gekauft“, meint er.
Shoppen geht Dustin sehr gerne und überall, und ganz besonders am Black Friday kommt er ins wahre Kauffieber. „Dort findet man die besten Schnäppchen und ich kann gleichzeitig meiner Familie eine Freude bereiten“, erklärt er mit einem Schmunzeln.
Dabei findet Dustins Weihnachtseinkauf nicht ausschließlich in der Dornbirner Innenstadt statt, obwohl er dort auch liebendgerne durch die Geschäfte stöbert und oftmals fündig wird. Aber auch der Messepark ist ein idealer Ort für ihn, um die perfekten Geschenke für die weihnachtliche Bescherung zu finden.
Sollte er in Dornbirn oder im Messepark nicht das passende Geschenk finden, dann begibt sich Dustin auch mal in Internet auf die Geschenkejagd.

Umfrage Weihnachtsgeschäft
Svetlana Korosteleva

Ein paar Hundert Euro

Insgesamt gebe ich zirka ein paar Hundert Euro für Weihnachtsgeschenke aus“, erklärt Svetlana. Die Geschenke sind größtenteils für ihren Sohn, aber auch für enge Freunde und Familie.
„Meine Weihnachtseinkäufe tätige ich hauptsächlich im Internet“, sagt die junge Frau.Jedoch ist der Messepark für Svetlana eine weitere Geschenke-Goldgrube. „Ich gehe sehr gerne in den Messepark und werde dort auch immer fündig.“ Mit den Weihnachtseinkäufen ist Svetlana aber noch immer beschäftigt.

Umfrage Weihnachtsgeschäft
Edeltraud Klocker

Verwöhnung

Edeltraud verbringt den Heiligabend alleine. „Ich habe leider niemanden, den ich beschenken kann. Aber ich kaufe gerne für mich selbst ein“, erklärt die freundliche Dame.
Sie erzählt im Gespräch mit der NEUE, dass sie sich liebendgerne etwas Gutes tut und sich zu Weihnachten verwöhnt. Die diesjährige Selbstbescherung vollbringt Edeltraud in der Dornbirner Innenstadt.