_Homepage

In diesem Garten trägt das Glück die Farben der Blumen

15.03.2025 • 11:54 Uhr
In diesem Garten trägt das Glück die Farben der Blumen
Belinda Taylor und ihre Tochter Anna freuen sich auf den Frühling. HARTINGER

Belinda Taylors Garten in Dornbirn ist ein bunter und vielfältiger Lebensraum, in dem sie Altes und Neues verbindet. Er ist ein lebendiger Ort, an dem sich alle wohlfühlen – auch die Feen.

Von Christine Moosmann-Hämmerle
neue-redaktion@neue.at

Sobald ich irgendwo etwas blühen sehe, bin ich glücklich“, erzählt Belinda Taylor und in ihrem Garten gibt es viele Gründe, um glücklich zu sein. Anfang März erwacht ihr Garten zu neuem Leben und schmückt sich schon mit einigen Farbtupfern. Zaubernuss, Kornelkirsche und Winterduftschneeball sind die ersten blühenden Gehölze. Auch Schneerosen, Primeln, Schneeglöckchen und Krokusse blühen bereits, Narzissen, Schachbrettblumen und Wildtulpen spitzeln aus der Erde.

In diesem Garten trägt das Glück die Farben der Blumen

Die 37-Jährige lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Dornbirn. Die Familie renovierte das Haus ihrer verstorbenen Großeltern und gestaltete vor fünf Jahren auch den Garten neu. Darauf habe sie sich schon die ganze Zeit während des Umbaus gefreut. „Nach dem Umbau den Garten anzulegen, war für mich das Schönste“, erinnert sie sich. Für die Gartenplanung holte sie sich Unterstützung bei einer Firma für Gartengestaltung. Diese berieten sie bei der Auswahl der Pflanzen, fertigten die Beeteinfassungen und legten einen Weg an, der rund um das Haus führt. „Blumen haben mich immer schon fasziniert, aber so richtig gegärtnert habe ich nicht, bevor wir in das Haus zogen. Meine Oma hatte auch immer einen schönen Garten rund ums Haus und das habe ich mir auch gewünscht“, so die Mutter von zwei Kindern. Als sie selbst noch ein Kind war, war sie oft im Garten der Großeltern. Die Erinnerungen an diese Zeit spielen auch eine Rolle in der Gestaltung des Gartens.

In diesem Garten trägt das Glück die Farben der Blumen
Belinda liebt es, wenn die Apfelbäume bald in voller Blüte stehen und das Frühbeet die ersten Erträge bringt.

Dabei gelingt es ihr wunderbar, Altes mit Neuem zu vereinen. Auf der Wiese hinter dem Haus steht noch immer der „Schattenbaum“ der Großeltern, ein Rotahorn, unter dem sie an heißen Tagen saßen und der auch jetzt wieder als Sitzplatz genutzt wird. Einige Pflanzen mussten im Zuge der Umgestaltung den Platz wechseln, dabei war es fraglich, ob sie den Umzug überstehen würden. Eine Azalee und die Lieblingsrose des Großvaters wurden gerettet und erfolgreich umgepflanzt. „Immer wenn wir als Kinder bei den Großeltern waren, gab uns mein Opa eine Rosenblüte mit“, erinnert sich die Haltungstrainerin. Auch zwei alte Apfelbäume wurden bewahrt, sie wachsen auf der Wiese vor dem Haus und dienen den Kindern als Kletterbaum. „Am schönsten ist es, wenn die Apfelbäume in voller Blüte stehen, um diese Zeit ist die die Wiese darunter ein Gänseblümchenmeer“, schwärmt sie.

In diesem Garten trägt das Glück die Farben der Blumen
In ihrem Garten haben die Kinder viel Platz zum Spielen und Toben.

Winterharte Stauden

Die neu angelegten Beete rund ums Haus sollten pflegeleicht und dekorativ sein, weshalb sie sich hauptsächlich für winterharte Stauden entschied. Auch Einjährige, die sich selbst versamen sind dabei, wie die Jungfer im Grünen. Dazwischen wachsen zahlreiche Zwiebelblumen, die im Frühling die Beete beleben. Bei den Stauden sind Gelb, Lila und Weiß die dominierenden Farben. Neben der Terrasse wachsen Zierkirsche und Judasbaum. „Wenn die beiden Bäume blühen, dann ist man umrahmt von lila und rosaroten Blüten, das finde ich wunderbar kitschig.“ Neu hinzu kam auch ein Birnenhochstamm, von denen es immer weniger in Vorarlberg gibt. „Meine Kinder werden wohl noch nicht hinaufklettern können, aber die nächste Generation“, freut sie sich und der Garten hat ja auch noch viel anderes zu bieten.

In diesem Garten trägt das Glück die Farben der Blumen
Die kleine Anna hat sich schon die ersten Primeln von ihrem eigenen Taschengeld gekauft.

Blumen mögen ihre beiden Kinder gerne, gerade haben sie sich Primeln vom eigenen Taschengeld gekauft, für die sie noch ein Plätzchen im Blumenbeet suchen. Die 7-jährige Anna hilft gerne beim Gärtnern, der 8-jährige Jonas nutzt den Garten lieber zum Fußball spielen.

„Für mich ist der Frühling die schönste Jahreszeit. Da freue ich mich über jede noch so kleine Blüte.“

Belinda Taylor, Dornbirn

In den ersten Jahren legte die Familie ein Gemüsebeet auf dem benachbarten Grundstück an, inzwischen pflanzt sie das Gemüse in einem Hochbeet, in das schon die ersten Salate der Saison gezogen sind. Später im Jahr kommen dann noch Lauch, Tomaten, Zucchini und allerlei anderes Gemüse dazu. In einem selbstgebauten Beet aus Flusssteinen wachsen Kräuter und essbaren Blüten.

Paradies für Insekten

Es ist ihr wichtig, dass der Garten naturnah ist und Lebensraum für Bienen und andere Insekten schafft. Belinda Taylors Mann Justin ist Imker und achtet besonders auf bienenfreundliche Pflanzen. Im Garten sollte möglichst zu jeder Jahreszeit etwas blühen. Zur Straße hin pflanzten sie eine Hecke aus Liguster, dessen Blüten gerne von Bienen besucht werden. In einer alten Eibenhecke nisten Vögel und an der Grenze zum Nachbargrundstück wachsen heimische Wildsträucher. Hier blüht die Kornelkirsche bereits ab Februar mit zarten gelben Blüten. Ein besonderer Strauch ist der Weißdorn. In Nordirland, der Heimat ihres Mannes, wird er Fairy Tree (Feenbaum) genannt. Es heißt, dass Weißdorne von Feen bewohnt werden. Um die Feen nicht zu erzürnen, dürfen die Sträucher ungestört wachsen. „Deshalb lasse ich den Weißdorn möglichst in Ruhe und wenn ich ihn doch einmal zurückschneiden muss, mache ich das ganz vorsichtig“, lacht sie.

In diesem Garten trägt das Glück die Farben der Blumen
Bald blüht es wieder überall.

Frühblüher

Belinda Taylor liebt ihren Garten zu allen Jahreszeiten. Auch im Herbst, wenn sich die Natur langsam zurückzieht. Über den Winter lässt sie die verblühten Stängel und Blütenstände in den Beeten und schneidet sie erst im Frühjahr zurück. Am liebsten aber mag sie den Frühling: „Für mich ist der Frühling die schönste Jahreszeit. Da freue ich mich über jede noch so kleine Blüte. Sobald das Grün zu sprießen beginnt, gehe ich jeden Tag durch den Garten, um zu schauen, was schon blüht. Oder ob ein Schmetterling vorbeiflattert, oder eine Biene. Ich liebe eben alles, was hier so wächst und kreucht und fleucht.“