Haft: Kiloweise Drogen und viel Geld im Auto

Angeklagter wollte dem Urteil zufolge Kokain und Cannabis verkaufen, das Geld stammte aus Drogenverkäufen.
Im Oktober 2024 stellte die Polizei im Unterland im Kofferraum eines Autos ein Kilogramm Kokain, vier Kilo Cannabis und 78.720 Euro an Bargeld sicher. Gelenkt hat den nicht ihm gehörenden Audi mit deutschem Kennzeichen der 28-jährige Angeklagte.
Urteil ist rechtskräftig
Der Schöffensenat unter dem Vorsitz von Richterin Franziska Klammer war davon überzeugt, dass der Angeklagte die Drogen verkaufen wollte und das Geld aus seinen früheren Drogenverkäufen stammt. Wegen Suchtgifhandels und Vorbereitung von Suchtgifthandel wurde der mit drei einschlägigen Vorstrafen belastete Untersuchungshäftling am Landesgericht Feldkirch zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Als Verfallsbetrag hat der Kosovare der Republik Österreich 78.720 Euro aus seinen Drogengeschäften zu bezahlen. Das Urteil, mit dem der von Clemens Achammer verteidigte Angeklagte und Staatsanwalt Simon Mathis einverstanden waren, ist rechtskräftig.
Der Strafrahmen betrug sechs Monate bis fünf Jahre Haft. Denn der Schöffensenat ging im Zweifel davon aus, dass der Angeklagte doch nicht die angeklagten hohen Drogenmengen verkauft hat. In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft wurde eine Bestrafung mit einer Strafdrohung von 1 bis 15 Jahren Gefängnis beantragt. Der Schöffensenat sah davon ab, den Angeklagten auch zehn Haftmonate aus einer offenen Vorstrafe verbüßen zu lassen.
Der Angeklagte sagte, er habe mit den Drogen und den 78.720 Euro aus dem Kofferraum in dem ausgeliehenen Fahrzeug nichts zu tun. Er habe das Rauschgift und das viele Geld entdeckt und den Fehler gemacht, davon die Polizei nicht zu informieren.
Als Zeuge gab auch der Autoeigentümer zu Protokoll, er habe mit dem Suchtgift und dem Geld nichts zu tun. Der deutsche Zeuge musste dazu aufgefordert werden, während seiner gerichtlichen Videoeinvernahme mit dem Auto anzuhalten und das Zigarettenrauchen einzustellen.