Mit Herbstanemonen die Saison verlängern

Herbstanemonen blühen, wenn andere Stauden verblühen. Sie sind pflegeleicht, farbenfroh und ideal fürs spätsommerliche Beet.
Von Christine Moosmann-Hämmerle
Wenn im Frühherbst viele Stauden ihre Blüte bereits hinter sich haben, legt die Herbstanemone erst richtig los. Ab Ende August erscheinen ihre fünfblättrigen Blüten auf langen Stilen. Sie blühen oft bis Oktober. Herbstanemonen sind robust und pflegeleicht und eine Bereicherung für jedes Herbstbeet sie gedeihen in Sonne und Halbschatten und werden gerne von Bienen und anderen Insekten besucht.

Die Herbstanemone (Anemone hupehensis) ist eine Pflanzenart der Gattung Windröschen (Anemone) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist in Taiwan und China beheimatet, wo sie natürlich an grasbewachsenen Hängen und Flussufern in Höhen bis zu 2600 Metern gedeiht. Im 19. Jahrhundert gelangte die Pflanze nach Europa, wo sie bald Gärten und Parks eroberte. Seither ist die Staude aus heimischen Pflanzungen nicht mehr wegzudenken. Durch Züchtungen entstanden zahlreiche neue Sorten. Mittlerweile gibt es einfache und gefüllte Exemplare, deren Farbspektrum von Weiß über Rosa bis zu einem kräftigen Pink reicht. Sie werden zwischen 60 und 140 Zentimetern hoch, frühe Sorten blühen bereits im Juni.

Herbstanemonen sind nicht wählerisch, was ihren Standort betrifft. Am besten gedeihen in lichtem Schatten. Je mehr Licht die Pflanzen bekommen, desto mehr Blüten bilden sie. Sie bevorzugen durchlässige, nährstoffreiche und humose Böden. An sehr sonnigen Standorten, muss darauf geachtet werden, dass der Boden nicht austrocknet. Trockenheit und Staunässe vertragen sie nicht. Die Pflanzen vermehren sich durch Wurzelausläufer von selbst, was dazu führt, dass sie im Laufe der Zeit große Flächen erobern. Dies kann bei der Pflanzung im Beet zum Problem werden, weshalb darauf geachtet werden sollte, sie mit konkurrenzstarken Pflanzen zu kombinieren. Schön zur Geltung kommen Herbstanemonen in Kombination mit Fetthenne, Silberkerze, Funkien oder Ziergräsern.
Auch wenn es verlockend erscheint, jetzt blühende Exemplare zu pflanzen, ist die beste Pflanzzeit im Frühling. So können sie bis zum Winter gut anwurzeln. Herbstanemonen benötigen bis zu zwei Jahre, um sich an ihrem Standort zu etablieren. Dann sind sie sehr robust und überstehen auch die hiesigen Winter gut. Im Herbst gepflanzte Exemplare benötigen einen Winterschutz aus Laub oder Tannenreisig. Herbstanemonen können problemlos im Topf gepflanzt werden. Damit sie auch hier genügend Nährstoffe erhalten, sollten Kompost oder Hornspäne unter die Erde gemischt werden. Wichtig sind dabei ausreichende Bewässerung und ein guter Winterschutz. Nach der Blüte bilden die Pflanzen weiße, flauschige Fruchtstände, die auch im Winter attraktiv sind.

Vom Zauber des Verblühten
Viele von uns neigen dazu, verblühte Stauden im Herbst zurückzuschneiden. Die Blütenblätter sind abgefallen und die Farbe weitgehend gewichen. An ihre Stelle treten jetzt die Samenstände der Pflanzen, die auf den ersten Blick braun und langweilig wirken mögen, den Beeten aber auch im Winter Struktur und Abwechslung verleihen. Sie sind nicht so auffällig wie die bunten Blüten des Sommers, doch ein genaueres Hinsehen lohnt sich. Die schwarzen Samenstände des Purpursonnenhuts wirken wie kleine schwarze Zapfen, die der Indianernessel wie braune Kugeln. Ein Kontrast dazu sind die länglichen Ähren des Kandelaber Ehrenpreis und die Dolden der Schafgarbe. Wie kleine bräunliche Wolken wirken die Samenstände des Wasserdosts. Zu wahren Schönheiten werden sie, wenn weißer Frost sie überzieht und ihre Formen hervorhebt. Kleinstlebewesen dienen sie als Unterschlupf und bei Vögeln stehen die nahrhaften Samen auf dem Speiseplan.
Wissenswertes
Name: Herbstanemone (Anemone hupehensis)
Gattung: Windröschen (Anemone)
Familie: Hahnenfußgewächse
Standort: Sonnig bis halbschattig, auf humosen, nährstoffreichen, mäßig feuchten Böden.
Blüte: Je nach Sorte ab Juni, Juli, August bis Oktober