Gefängnisstrafe: Zwei Mädchen vergewaltigt

15-Jähriger zwang nach Ansicht der Richter zwei in ihn verliebte Jugendliche mit Gewalt zum Sex.
Wegen Vergewaltigung in zwei Fällen und versuchter Nötigung wurde der unbescholtene 19-Jährige am Donnerstag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu einer teilbedingten Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Davon beträgt der unbedingte, zu verbüßende Teil sechs Monate. Zwölf Monate wurden für eine Bewährungszeit von drei Jahren bedingt nachgesehen.
Als Teilschmerzengeld hat der geringfügig Beschäftigte einem geschädigten Mädchen 2500 Euro zu bezahlen und einem traumatisierten Mädchen 8000 Euro. Zudem stellte das Gericht fest, dass der Angeklagte für allfällige künftige Schäden aus der Vergewaltigung beim traumatisierten Mädchen haftet.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Sabrina Tagwercher ist nicht rechtskräftig. Der verteidigte Angeklagte und Staatsanwalt Philipp Höfle nahmen drei Tage Bedenkzeit in Anspruch. Der Strafrahmen für den zu den Tatzeiten jugendlichen Angeklagten belief sich auf null bis siebeneinhalb Jahre Gefängnis.
Der damals 15-jährige Angeklagte aus dem Bezirk Dornbirn vergewaltigte nach den gerichtlichen Feststellungen zwischen 2020 und 2021 je einmal zwei in ihn verliebte Mädchen. Demnach drohte der türkischstämmige Österreicher zudem einem der mündigen Jugendlichen erfolglos damit, Sexvideos von ihr weiterzugeben, wenn sie ihm keine Nacktaufnahmen zukommen lasse.
Vorwürfe und Verteidigung
Freigesprochen wurde der von Danijel Nikolic verteidigte Angeklagte im Zweifel von der angeklagten Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung. Weil für den Angeklagten dem Urteil zufolge wohl nicht erkennbar gewesen sein, dass das durch die Vergewaltigung traumatisierte Mädchen nach der Wiederaufnahme der Beziehung einen Geschlechtsverkehr eingeschüchtert über sich ergehen lassen habe.
Der Angeklagte sagte, alle sexuellen Handlungen seien einvernehmlich erfolgt, und beantragte einen Freispruch von allen Vorwürfen.