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Maurachbund in Montafoner Hand

29.03.2025 • 12:00 Uhr
Maurachbund in Montafoner Hand
Carla Booz und Manuel Willi übernehmen das Traditionshaus in der Maurachgasse. Hartinger

Manuel Willi (32) hat 15 Jahre lang in den besten Häusern der Welt gekocht. Gemeinsam mit seiner Partnerin Carla Booz (32) will er ab Mai wieder Haubenküche nach Bregenz bringen.

Bernie Ecclestone oder Harry Styles kamen bereits in den Genuss der Kochkünste von Manuel Willi. Der 32-Jährige, der nach rund 15 Jahren im Ausland nun in Bregenz sesshaft wird, hegt für das traditionsreiche Lokal in der Maurachgasse höchste Ambitionen und möchte dort wieder um Hauben, Sterne und die Gunst des Bregenzer Publikums kochen. 

Maurachbund in Montafoner Hand
Die beiden Vollblut-Gastronomen beim letzten Schliff vor der Eröffnung im Mai. Hartinger

„Eigentlich war es purer Zufall, das Lokal war nicht öffentlich ausgeschrieben und stand leer. Durch den Umstand, dass die Eigentümerfamilie Rhomberg zu den Stammgästen im Restaurant Malereck in Langenargen zählt, hat die dortige Chefin Edith Pusceddu, bei der ich ebenfalls länger tätig war, den Rhombergs von unserer Suche nach einem passenden Lokal erzählt und so ist die Zusammenarbeit zustande gekommen“, informiert der gebürtige Montafoner, genauer gesagt, Gortipohler. 

Maurachbund in Montafoner Hand
Manuel Willi möchte wieder gehobene Küche installieren und um Sterne und Hauben kochen. Hartinger

Gemeinsam mit seiner aus Deutschland stammenden Partnerin und gelernten Hotelfachfrau Carla Booz bereitet er das Restaurant, das 2019 von den Eigentümern generalsaniert wurde, für die große Eröffnung Ende Mai vor. Und die versierten Gastronomen bringen neben ihrer jahrelangen, internationalen Erfahrung jede Menge Schwung und Motivation mit.

Gehoben, modern und klassisch

Für den Spitzenkoch war die Zusage ein echter Glücksfall, zumal das junge Paar nur einen Steinwurf entfernt vom Arbeitsplatz in eine kleine Wohnung eingezogen ist. „Uns hat von Anfang an die Größe und Ausrichtung gefallen, der Maurachbund besitzt einen hervorragenden Namen, in dessen Tradition wir weiterkochen wollen“, informiert Carla, die sich vorwiegend um den Service, Reservierungen und die Abläufe kümmern wird. So bietet das geschichtsträchtige Restaurant auf zwei Etagen jeweils Platz für 25 Gäste, zusätzlich kann der Außenbereich beidseitig für rund 40 Gäste werden. Geöffnet werde das Lokal von Mittwoch bis Montag, mit einem um saisonale Köstlichkeiten ergänzten „À-la-carte“-Menü – von Mittag bis Abend. 

Maurachbund in Montafoner Hand
Carla Booz zeichnet fürs Service verantwortlich. Hartinger

Langfristiges Konzept

Man plane auf jeden Fall längerfristig und werde den Betrieb jetzt anlaufen lassen. Später seien außerdem Live-Bands, Wine & Dine oder Kochkurse beim Chef persönlich geplant.  Einzig der Begriff „Stadtheuriger“ werde gestrichen, da er nicht dem höheren Anspruch des Restaurants gerecht werde. Die Corona-Zeit hat der Vollblutgastronom nämlich genutzt, um die Kochmeisterprüfung zu absolvieren und seinen Stil und seine Philosophie in Form eines umfangreichen Kochbuches zu Papier gebracht. Dieses Wissen möchte er in Zukunft auch Lehrlingen weitergeben.   

Maurachbund in Montafoner Hand
Das Traditionshaus in der Bregenzer Innenstadt. Hartinger

Dafür komme seine Heimat Montafon in Form von kleinen Details zur Geltung. Das Geschirr wird beispielsweise aus der kleinen Bartholomäberger Manufaktur „Dälmatenn Porzellanstudio“ kommen und auch „Sura Kees“ wird auf der Karte zu finden sein.

Öffnen, wo andere schließen

Dass die wirtschaftliche Lage für Gastronomen alles andere als rosig ist, belegen die zahlreichen Insolvenzen und Schließungen. In der Landeshauptstadt musste der Gösserwirt das Handtuch werfen, die NEUE berichtete ausführlich. Und auch Vorzeigeköchin Milena Broger kehrt Bregenz den Rücken und schließt zum Ende des Jahres das erfolgreiche Restaurant „Weiss“. Davon unbeeindruckt zeigen sich die neuen Maurachbund-Pächter, im Gegenteil, sie sehen in der Situation auch eine Chance.

Maurachbund in Montafoner Hand
Die Küche wird die Spielwiese von Manuel Willi, der in hochdekorierten, internationalen Häusern tätig war. Hartinger

„Natürlich gibt es Vorzeichen, die so manch einen von einer Neueröffnung abhalten könnten. Ich glaube aber, dass sich unser Konzept durchsetzen wird. Wir setzen auf Qualität und Bewährtes und wollen nicht an den Grundfesten des geschichtsträchtigen Gemäuers rütteln. Natürlich wird sich unser gehobener Anspruch auch in der Preispolitik widerspiegeln. Dafür bekommt der Gast vom Eintreten ins Lokal, über die Begrüßung, den Service und schließlich der Kost, die auf den Tellern landet, allerhöchste Qualität“, zeigt sich der passionierte Neo-Wirt überzeugt. 

Manuel Willi
Manuel Willi hat auch schon ein Kochbuch geschrieben. Hartinger

Qualität setze sich bekanntlich durch, und dass die beiden vom Fach sind und ihr Handwerk verstehen, belegt die eindrückliche Laufbahn, die beide vorzuweisen haben.

London, Hamburg, Gstaad, Arlberg – und jetzt Bregenz

Manuel Willi war in den unterschiedlichsten Häusern auf der ganzen Welt tätig. Und dieses Know-how möchte der Nachfolger von Heino Huber nun in die Ausrichtung des neuen Maurachbunds einfließen lassen. Egal, ob im „Sexy Fish“ in London, im Schlosshotel in Ischgl, im „Sparkling Hill Resort“ in Kanada oder in hochdekorierten Häusern in Hamburg, Mannheim oder Gstaad bis hin zum Arlberg, wo er gemeinsam mit seiner Partnerin im Murmeli tätig war – die Bregenzer Gaumen dürfen sich auf eine echte gastronomische Bereicherung freuen!

(NEUE am Sonntag)