Manchmal ist es aus Gründen des Luxus und der Bequemlichkeit notwendig, sich ein Auto auszuborgen, zum Beispiel im Urlaub, wenn man das Land besichtigen will.
Mein Lieblingsmensch ist – im Gegensatz zu mir – auf der wirtschaftlichen Berufsseite aktiv. Das heißt: Er versteht Zusammenhänge von Kosten und Nutzen, weiß, wie man Umsätze generiert und daraus sogar Gewinne erzielt. Erstaunlich.
Nichts Neues erzähle ich, wenn ich mich darüber mokiere, dass mit der 5 an der Zehnerstelle der Lebensjahre das eine oder andere im Leben anstrengender wird – oder gar gänzlich unmöglich.
Mein 16-jähriges Mädel ist sehr auf ihr Äußeres bedacht. Sie geht nicht außer Haus, ohne sich ihre langen Wimpern in Form gebogen zu haben und ihr ohnehin makelloses Gesicht noch mit etwas Farbe zu unterstreichen. Die Haare werden gestriegelt, gebügelt oder gelockt – je nach Lust und Laune – und die Klamotten nie zweimal hintereinander getragen (und täglich grüßt der Wäschekorb).
Schon einmal habe ich darüber berichtet, dass mein Kühlschrank ein Ort des Vergessens ist. Alles was in der Schublade oder hinter Milch und Joghurt verräumt wurde, ist nicht existent.
Ich habe einen kleinen Wohnwagen. Letztes Jahr habe ich ihn mit meinem eher bescheiden motorisierten Auto von Niederösterreich nach Vorarlberg – im wahrsten Sinne des Wortes – gezerrt. Seitdem stand er auf meinem Parkplatz und harrte seiner Verwandlung.
Meine Aufklärung in Sachen „Spaß am menschlichen Fortpflanzungsmodell ohne zwingende Absicht, Nachkommen zu erzeugen“ – kurz: Sex – fand so nebenher statt, dass ich heute den Eindruck habe, ich hätte schon immer alles rund um dieses Thema gewusst. Irgendwie lief das einfach mit – so beiläufig, dass ich nie an Störche oder andere fiktive Nachkommensbringer geglaubt habe.
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt für mein Töchterchen Nummer zwei. Nächstes Jahr startet sie an einer neuen Schule, wird neue Menschen kennenlernen und sich langsam auf die Arbeits- und Erwachsenenwelt vorbereiten. Die Mittelschule ist Vergangenheit.
Manche Dinge können bei mir, für einen kurzen oder längeren Zeitraum, ein gewisses Suchtverhalten auslösen: Schokolade, sämtliche Filme und Serien mit Pedro Pascal, Kaffee am Morgen mit Milchschaum – und nun hat sich etwas Neues dazugesellt. Quizzen. Online-Quizzen.
Das Theater Motif lud am Freitag zu einem inszenierten Familienfest, bei dem sich Vergangenheit und Gegenwart begegneten. Kein Rückblick, keine Gala, aber ein langer Tisch, an dem Geburtstag gefeiert wurde.
Meine Zeit für Alltägliches ist mitunter sehr knapp bemessen. Aufgrund meiner – sagen wir einmal – liebevoll chaotischen Gedankenstruktur (ich benötige diese Wortwahl für mein Ego, man möge mir verzeihen), ist es eine Herausforderung, in diesem kleinen Zeitfenster meine Hausarbeitsaufgaben strukturiert unterzubringen, geschweige denn zu finalisieren. Letzteres gelingt übrigens in den seltensten aller Fälle.
Jetzt geht es wieder los, diese Fragen zum geplanten Urlaub. Wohin man – also unsereins – denn fahre, wann es so weit sei, und ob man heuer überhaupt fremdländische Luft schnuppere, im Sommer. Befriedigende Antworten kann ich momentan keine liefern. Ich habe schlichtweg keine Ahnung.
Nun denn, es ist so weit: Ich wandle seit etwa 1.577.880.000 Sekunden, oder 26.298.000 Minuten, oder 438.300 Stunden, oder 18.262,5 Tagen, oder – ganz einfach – 2.609 Wochen auf dieser Erde herum.
„Und damit basta“ – eine dieser wenigen Wortkombinationen, die in mir unvermittelt einen Tsunami innerer Aggression auslösen. Ich nörgle noch kurz etwas hinten nach – und bin dann mal für zwei Stunden oder drei einfach sauer. Das Gespräch ist aber beendet.
Ich mag nicht zum Arzt. Hingegen dem herkömmlichen Glauben, dass Frauen bereitwilliger den Doktor aufgrund von Schmerzhaftigkeiten und anderen unbequemen Körperproblemen aufsuchen, vermeide ich derartige Besuche liebend gerne.
Schon lange träume ich von einer kleinen Weltenbummelei mit fahrbarem Minihaus und großem Fenster für den Weitblick. Zu Ostern wurde mir dieser Traum erfüllt, und unser zweien saßen in einem Wohnmobil und tuckerten aufgeregt Richtung Colmar, dem ersten Stop.
In Zeiten des weltweit andauernden Wahnsinns scheint es mir fast zu kleinlich, mich textlich mit meinen Fingernägeln zu befassen. Aber es ist, wie es ist – auch wenn Trump Zölle erhöht und andere eher verhaltensauffällige politische Dinge in unserem Dunstkreis passieren, meine Fingernägel bleiben immer die gleichen.
Joachim Mangard Politbeben in Dornbirn oder “rote Punkte im schwarzen Meer”